Sanfte Zungenband-OP für Säuglinge & Kinder

Stillprobleme? Sprachverzögerungen? Ein zu kurzes Zungenband kann viele Folgen haben.

Thematik

Was ist ein verkürztes Zungenband?

Das Zungenband (medizinisch Frenulum linguae) ist ein kleines Bindegewebsband unter der Zunge. Bei manchen Kindern – bereits ab dem Säuglingsalter – ist es zu kurz, zu straff oder ungünstig am Zungenrand angewachsen. In diesem Fall spricht man von einer Ankyloglossie, also einem verkürzten Zungenband.

Die eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge kann sich auf viele körperliche Funktionen auswirken – etwa auf das Stillen, das Schlucken, die Sprachentwicklung, die Kieferentwicklung, die Atmung oder den Schlaf.

Gerade bei Neugeborenen äußert sich ein verkürztes Zungenband häufig durch Stillprobleme – sowohl beim Baby als auch bei der Mutter. Auch Aufmerksamkeitsschwächen können die Folge sein.
Bei älteren Kindern treten dagegen oft Auffälligkeiten beim Sprechen oder Schlucken auf.

Wird die Einschränkung frühzeitig erkannt, lässt sich die Zungenfunktion durch einen kurzen, gezielten Eingriff deutlich verbessern.

Für wen ist eine OP sinnvoll?

Für Säuglinge (0-6 Monate) Häufig äußert sich ein verkürztes Zungenband bei Neugeborenen durch Stillprobleme. Symptome zeigen sich sowohl beim Baby als auch bei der Mutter.

Für Kinder (ab 6 Jahre)
Manche Symptome zeigen sich erst im Kindergarten- oder Grundschulalter und können zu Frustration, Unsicherheiten oder sprachlichen Verzögerungen führen.

Wir für sie

Warum ins ZM-Z?

Das ZM-Z ist Ihr Spezialist für Mundchirurgie: Dr. Claus Nolte, Dr. Pia Bruns und ihr Team behandeln einfühlsam und kinderfreundlich, ohne Hektik, und arbeiten bei Bedarf eng mit Stillberater:innen, Osteopath:innen, Logopäd:innen sowie Kieferorthopäd:innen zusammen.

Säuglinge

Typische Anzeichen bei einem verkürzten Zungenband beim Neugeborenen:

Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, kann eine Untersuchung sinnvoll sein.

  • Schwierigkeiten beim Trinken an der Brust

  • Offene Mundhaltung

  • Kurzes, oberflächliches Saugen mit schneller Ermüdung

  • Häufiges An- und Abdocken

  • Schluckprobleme, häufiges Verschlucken oder Luftschlucken

  • Schmerzen beim Stillen bei der Mutter, ggf. mit wunden Brustwarzen

  • Weißlich belegte Zunge

  • Herzförmige Zungenform beim Herausstrecken

  • Auffällige Klick- oder Schmatzgeräusche beim Saugen

Gut zu wissen: Die Behandlung sollte in den ersten 6 Lebensmonaten erfolgen. Danach werden die kleinen Patienten zu agil und kräftig um den Eingriff sicher durchführen zu können. Auch die Nachsorge durch die Eltern gestaltet sich ab diesem Zeitpunkt deutlich schwieriger.

Antworten auf häufige Fragen von Eltern

Nein. Die meisten Babys weinen eher aufgrund der ungewohnten Situation als wegen des Eingriffs. Die Durchtrennung dauert wenige Minuten und ist kaum spürbar. Wir besprechen mit Ihnen im Detail, wie Sie mit eventuellen Schmerzen in den Tagen nach der Behandlung umgehen können.

Der Heilungsprozess erstreckt sich sichtbar über 4-6 Wochen. In dieser Zeit erkennen Sie immer wieder eine Veränderung des Gewebes, die völlig normal ist. Lassen Sie sich nicht irritieren: Der Körper bildet ein gelbes Wundpflaster (Fibrin), was ggf. mit Eiter verwechselt werden kann. Dieses Wundpflaster ist optimal für die Heilung und sollte nicht entfernt werden.

Nein. Der Eingriff erfolgt unter lokaler Betäubung und dauert nur wenige Minuten.

Im ZM-Z führen wir die Behandlung mithilfe eines Lasers durch. Durch die sorgfältige Vorbereitung der Eltern und einer entsprechenden Nachkontrolle, erzielen wir deutlich bessere Ergebnisse als bei einem herkömmlichen Scherenschnitt. Dieser Aufwand kann jedoch leider nicht über die gesetzliche Krankenversicherung abgerechnet werden.

Behandlung

Wann ist eine OP sinnvoll?

Auch im späteren Kindesalter kann eine funktionelle Frenuloplastik (Durchtrennung des Zungenbands mit logopädischer Vor- und Nachbereitung) sinnvoll sein – vor allem dann, wenn logopädische Übungen an ihre Grenzen stoßen oder die Einschränkungen im Alltag deutlich spürbar sind.

Eine OP kann dabei helfen:

  • die Beweglichkeit der Zunge zu verbessern

  • die Sprachentwicklung zu unterstützen

  • Therapien (z. B. Logopädie oder Kieferorthopädie) effektiver zu gestalten

Kinder

Mögliche Anzeichen bei Kindern ab dem Schulalter

Wenn Sie sich unsicher sind, ob das Zungenband Ihres Kindes verkürzt ist, bieten wir eine gründliche Untersuchung und Beratung an. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Schwierigkeiten bei der Aussprache bestimmter Laute (z. B. R, L, S)

  • Eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge (z. B. beim Herausstrecken oder nach oben rollen)

  • Probleme beim Abschlucken oder Essen (z. B. „Schmatzen“, Lebensmittelreste im Mund)

  • Frust in der logopädischen Therapie oder verzögerte Fortschritte

  • Beschwerden im Kieferbereich (Zahnfehlstellungen, KFO-Empfehlung)

  • Unruhiger Schlaf

  • Offene Mundhaltung im Ruhezustand

  • Schiefe Kopf- oder Körperhaltung

Antworten auf häufige Fragen von Eltern

Die OP schafft die Voraussetzung für eine bessere Zungenbeweglichkeit. Eine begleitende logopädische Behandlung ist obligat.

Grundsätzlich ab dem Grundschulalter, wenn das Kind bewusst mitarbeitet und myofunktionell gut vorbereitet ist.

Wir nehmen uns Zeit, erklären alles kindgerecht und sorgen für eine ruhige, vertrauensvolle Atmosphäre.

Infoabend

Noch mehr fragen stellen und antworten erhalten

Wir wollen Sie umfassend über das Thema Frenotomie (= verkürztes Zungenband) bei Säuglingen informieren und laden Sie ganz herzlich zu unserem Infoabend in unser Zahnmedizinisches Zentrum ein.

Wann: Am Mittwoch, den 29.10.2025 um 18 Uhr
Gastgeber: Zahnarzt Dr. Claus Nolte & Stillberaterin Anne Hassoumi

Behandlungsablauf

So läuft die Behandlung ab:

Ob Frenotomie (bei Säuglingen) oder funktionelle Frenuloplastik (bei älteren Kindern): Als zahnärztlich geschultes Team ist uns ein ganzheitlicher Ansatz besonders wichtig – von der ausführlichen Diagnostik und Beratung über einen schonenden, minimalinvasiven Eingriff bis hin zur strukturierten Nachsorge mit interdisziplinärer Begleitung.

Hier finden Sie die jeweiligen Abläufe im Überblick:

So läuft die Behandlung ab:

  1. Vorsorge: Bevor eine Behandlung in Betracht gezogen wird, empfehlen wir zunächst den Kontakt zu einer qualifizierten Stillberaterin. Sie kann helfen, andere Ursachen für Stillprobleme auszuschließen, die nicht mit einem verkürzten Zungenband zusammenhängen.

  2. Untersuchung & Beratung: Im ZM-Z nimmt sich Dr. Nolte die Zeit für eine sorgfältige Untersuchung. Im persönlichen Gespräch klären wir gemeinsam, ob eine Frenotomie für Ihr Baby die richtige Entscheidung ist.
    Wenn ein Eingriff empfohlen wird, erhalten Sie vorbereitende Übungen, die Sie bereits 1 bis 2 Wochen vor dem Termin regelmäßig mit Ihrem Kind durchführen sollten. Diese werden Ihnen sowohl von der Stillberaterin als auch von unserem Team ausführlich erklärt – ein wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Nachsorge.

  3. Schonende Durchführung: Der Eingriff dauert wenige Minuten und wird unter lokaler Betäubung mithilfe eines Lasers sanft durchgeführt.
    Uns ist wichtig, dass Ihr Baby sich bei uns geborgen fühlt. Wir nehmen uns Zeit für eine ruhige Atmosphäre und sorgen dafür, dass Sie und Ihr Kind gut begleitet werden – vor, während und nach dem Eingriff.

  4. Nach der Behandlung: Im Anschluss ist es sinnvoll das Baby direkt zu stillen – das unterstützt die Heilung und gibt Sicherheit. Räumlichkeiten haben wir hierfür vorbereitet.

  5. Nachsorge: Innerhalb von 1 bis 2 Tagen nach der Behandlung sollte die Betreuung durch die Stillberaterin in einem Folgetermin fortgesetzt werden. Die Aufgabe der Eltern ist es, die Wunde direkt nach dem Eingriff für 4 bis 6 Wochen alle 4 Stunden zu dehnen. Hier ist das Engagement der Eltern entscheidend für den Erfolg.
    Wir besprechen mit Ihnen Dehnübungen und geben Tipps zur Wundheilung. Gegebenenfalls empfehlen wir zusätzlich eine osteopathische Beratung.

  6. Kontrolle: Nach 4 Wochen erfolgt ein kurzer Termin bei uns zur Kontrolle des Behandlungserfolges.

So läuft die Behandlung ab:

  1. Untersuchung & Beratung: Die Behandlung bei Kindern ab 6 Jahren übernimmt bei uns Dr. Pia Bruns. Sie nimmt sich Zeit für eine gründliche Untersuchung, um mögliche Ursachen sprachlicher oder funktioneller Auffälligkeiten zu klären. Ob ein operativer Eingriff dabei helfen kann, besprechen wir anschließend ausführlich mit Ihnen und Ihrem Kind.

  2. Ablauf der funktionellen Frenuloplastik: Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel nur wenige Minuten.
    Unter lokaler Betäubung und mithilfe eines Lasers wird das Zungenband besonders gewebeschonend durchtrennt. Durch die Lasertechnik entsteht meist nur eine sehr kleine Wunde, die in der Regel komplikationslos abheilt.
    Wir achten auf eine ruhige, kindgerechte Atmosphäre und nehmen uns Zeit, um auch ängstlichen Kindern Sicherheit zu geben.

  3. Nachsorge & Übungen: Wir zeigen Ihnen und ihrem Kind einfache Dehnübungen, die helfen, das Ergebnis langfristig zu stabilisieren. Die Zusammenarbeit mit Logopäd:innen ist obligat. Zusätzlich kann auch eine physiotherapeutische oder osteopathische Begleitung sinnvoll sein, insbesondere wenn bereits eine kompensatorische Körperhaltung oder myofunktionelle Störungen bestehen.

Einfach in kontakt treten

Haben Sie Fragen zur Beratung oder Behandlung? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren! Unser Team steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Sie zu beraten und Ihnen die beste Unterstützung zu bieten. Füllen Sie das Formular aus und wir rufen Sie zurück – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Dr. Claus Nolte

Dr. Pia Bruns